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Sonntag, 9. Januar 2011

Staedte, Besuche

Weihnachten vorbei, neues Jahr, gute Vorsaetzte, Festtagsspeck und ich bin endlich wieder auf dem Velo. Drei Wochen hatte ich nun Pause. Wie angekuendigt gings zuerst einmal nach Hong Kong zu Martina, Dide, Neil, Moritz und Till. Das war wie Heimaturlaub fuer mich. Kein Hotel, nicht fast jeded  Nacht in einem anderen Bett, am Morgen Kaffee mit Schuemli und Confi- Brot und sogar Raclette gabs mal.
Zu meiner Ueberraschung waren das dnn gar nicht so sehr Stadtferien, sondern mehr Wanderferien. Sobald man den dicht bebauten Kuestenstreiffen in Hong Kong verlaesst, ist es wunderbar gruen und es gibt unberuehrte Natur. Also ganz unberuehrt auch wieder nicht - als die Englaender die Stadt gruendeten, waren da ein nur karge Huegel, die ueppige Vegetation haben sie dann eingeschleppt.
Daneben genoss ich es, einmal nicht so aktiv zu sein, etwas zu faulenzen. Ich musste aber auch fuer meine weitere Reise etwas recherchieren, vor allem die weitere Route durch Suedostasien festlegen.
Schoen war auch, Gesellschaft zu haben, mit Dide, Martina und den Kindern etwas zu unternehmen. Sonst bin ich doch meist alleiner unterwegs, Touristen trifft man in den untouristischen Etappenorten kaum und andere Velofahrer mit einer aehnlichen Route sind mir bisher auch noch keine ueber den Weg gefahren.
Weihnachten feirten wir stilecht amerikanisch mit einem Turkey und der Bescherung am Weihnachtsmorgen, Sylvester im kleineren Rahmen mit Freunden von Dide und Martina und dem Hong Kong- Feuerwerk fast Live ab Youtube.

Hong Kong klassisch
Neil, Till und ich
Schnee in Hong Kong
Zwei Hunde mit Begleitung
Wanderung - es war wirklich sehr steil
Ausflug auf Hong Kong Island
Auch in Hong Kong, wirklich
Ein etwas anderes Hong Kong Panorama
In der Stadt
Auch in der Stadt
Star Ferry, Skyline
Gruppenbild mit Weihnachtsmann

Am 2. Januar wars dann vorbei mit kuehleren Temparaturen und dem Dolce Far Niente- zurueck gings in die Suedostasiatische Realitaet von Bangkok. Ich hatte nochmals drei Tage Zeit, die Stadt besser kennenzulernen. Beim ersten Aufenthalt war ich im Backpacker- Ghetto von Khao San abgestiegen, nun in Sukhumvit, einer Mischung von Geschaeftsviertel, schicken Hotels und teueren Appartments, Nachtmaerkten und einfachen Essensstaenden, eindeutigen Karaokebars und Vergnuegunsvierteln, dazwischen Tempel und kleine Altaere Aber eigentlich ist ganz Bangkok so, eine chaotische Mischung, in der man in eine andere Strasse einbiegt und wieder in einer ganz neuen Welt ist. Einen Stadtplaner gibt es da garantiert nicht oder dann hat er eine sehr spezielle Vorstellung von Stadtplanung. Doch diese voellige Durchmischung von dem, was in anderen Staedten sorgfaeltig voneinander getrennt wird, macht Bangkok auch spannend.

Bangkok, Sukhumvit
Bangkok, nahe Siam Place (im Zentrum)
In einem der vielen Tempel
Soy Cowboy am Tag
Soy Cowboy bei Nacht
Moenche beim Shopping
Noch ein Tempel
Und noch einer
Liegender Buddha (kurz vor Erreichen des Nirvana)
Buddha- Figuren
Bangkok, Panorama

Dann war es auch vorbei mit dem Dolce Far Niente in Bangkok und ich mussste mich endgueltig wieder auf's Velo schwingen. Dem Verkehrschaos in Bangkok entwischte ich noch per Zug, aber nach einer guten Stunde wurde es ernst. Und ich war ja ganz froh, mich wieder zu bewegen und mich nun der Nutzung der sorgfaeltig aufgebauten Weihnachtsspeck- Reserven zu widmen. Ich fuhr in Richtung Norden, in Richtung der Isan- Provinz. Das ist ein anderes Thailand und ein grosser Kontrast zu der Kuestengegend im Sueden, wo ich vor Weihnachten unterwegs war. Anstatt Tourismus dominiert Landwirtschaft, als Auslaender faellt man noch auf und die Leute sind neugieriger und verwickeln einem oft in einen kurzen Schwatz. Nach zwei Tagen gabs dann aber bereits wieder eine kleine Pause, ich besuchte Saew und Werner, die in Ban Narai, noerdlich von Khorat (Nakhon Ratchasima) leben. Ban Narai ist ein kleines laendliches Dorf, etwas das ich bisher in Thailand noch nicht so nah erlebt habe. Ich bekam so einen interessanten Einblick in ein Thailand abseits der Touristenstroeme, in den laendlichen Alltag.

Endlich wieder im Trampel- Outfit
Sigi- Buddha
Cool Buddha
Bei Saew und Werner
Schweinische Begruessung
In Ban Narai
Werner mit dem Buergermeister
Ban Narai Center
Ban Narai, Abendstimmung
Tschuess Saew, Werner und Ban Narai

Sonntag, 26. Dezember 2010

Inselhüpfen

Von Penang ging es mit dem Schiff weiter nach Palau Langkawi, einer Insel im hohen Norden Malaysias, die eine Zollfreizone und somit ein Shoppingparadies ist. Immerhin war hier das Bier wieder erschwinglich. Nach einer kurzen Inselerkundung mit dem Velo gings schon am Tag darauf per Schiff weiter nach Satun in Thailand. Da wurde das Klima etwas angenehmer, der Verkehr etwas weniger und die Landschaft etwas abwechslungsreicher, was meine Trampelfreude klar erhöhte. Gewöhnungsbedürftig ist, dass ich mich nun in die grossen Touristenströme eingeklinkt habe. All die Monate zuvor waren andere Touristen eine Seltenheit, hier in Thailand wimmelt es nur so davon. Nach zwei langen Etappen erreichte ich Krabi, von wo aus ich per Schiff nach Ko Phi Phi übersetzte. Die Insel wird als paradiesisch angepriesen, eine der Buchten ist so idyllisch, dass sie als Kulisse für den Film 'The Beach' diente. Ich musste dann feststellen, dass ich wohl zwanzig Jahre zu spät gekommen war, um das Paradiesische und die Idylle noch geniessen zu koennen. Der Hauptort entsprach ungefähr meiner Vorstellung von Ballermann und um die Insel kreist pausenlos eine Armada von Ausflugsbooten (ich war auch auf einem), die ihre Ladung zu Stippvisiten an den Prachtsstränden und versteckten Buchten abwirft.

Essenstand in Trang
 
Zauberhaftes Ko Phi Phi
Abendeinkauf, Ko Phi Phi
Vielfältige Auswahl, Ko Phi Phi
Abendstimmung, Ko Phi Phi
The Beach

The Beach

Von Ko Phi Phi kam ich natürlich wieder nur per Schiff weg. Dieses brachte mich nach Phuket. Da gab es eine weitere Inselrundfahrt, zuerst durch die Kolonien europäischer Pensionäre an der Südspitze, dann durch die thailändische Version von Mallorca an der Südwestküste und schliesslich entlang schöner Strände im Nordwesten. Von da war es dann nur noch ein kurzer Spurt bis nach Khao Lak, dem Ausgangspunkt meiner Tauchbootfahrt. Die Tage auf dem Boot verbrachte ich damit, vor dem Morgernessen, vor dem Mittagessen, vor dem Nachtessen und vor dem Zubettgehen ins Wasser zu hüpfen. Soviel Wasserhüpferei forderte ihren Tribut, am vierten und letzten Tag war ich dann erkältet und musste aussetzen.

Jungle Club auf Phuket
Patong auf Phuket
Phuket, im Nordwesten
Abfahrt zum Abtauchen
Similan Islands
Zurück in Khao Lak bestieg ich den Bus nach Bangkok, wo ich mich in der Nähe der Khao San Road, der grossen Verteilzentrale der Südostasien- Touristen, einquartierte. Zwei Tage sammelte ich erste Eindrücke von Bangkok, eine verkehrsverstopfte Riesenstadt mit Hochglanz- Shoppingmalls, Tempeln, bunten Märkten und vielen Farangs (oder Falang - die westlichen Ausländer).  Dann ging es von Bangkok bereits weiter auf die nächste Insel, Hong Kong, wo ich nun mit meinen Freunden Weihnachten und Neujahr verbringe.

Morgenstimmung in Bangkok

Die sieben Weihnachtszwerge

Wat Benchambophit, Bangkok

The Giant Standing Buddha, Bangkok

Am Fusse des Giant Standing Buddha

Die Weihnachtskatze

Im Hotel, Bangkok

Sonntag, 5. Dezember 2010

Dubai, Singapur, Malaysia

Dubai war zuerst einmal ein Eintauchen in die Verlockungen des Konsums. Da gab es wieder alles, ueberall, jederzeit. Na ja, fast alles wenigstens, denn schliesslich sind die Emirate noch immer muslimisch. Was ich an Dubai immer wieder faszinierend finde, ist das Nebeneinander der verschiedenen Kulturen, Voelker. Es ist, als ob sich die ganze Welt da trifft und alles geht nebeneinander, Emiratis in traditioneller Kleidung oder Tschador, Westler in knappen Shorts, Inder im Sari. Natuerlich mit klar zugeordneten Aufgabenbereichen und Hierarchien. Und noch immer weiss ich nicht, ob Dubai nun als Modell fuer eine Zukunft des perfektionierten Konsums zu sehen ist oder doch eher mehr als Schlussbouquet des Spaetkapitalismus. In der erdueckenden Aesthetik der riesigen Einkaufszentren fuehle ich mich jedenfalls immer nochmals etwas staerker als Durchlauferhitzer des Kapitals als sonst. Andereseits hat dieser in Dubai sichtbare absolute Glaube an die Machbarkeit auch seine Faszination.
Immerhin konnte ich mein neues Hinterrad in Dubai in Empfang nehmen, ich war also auch wieder froh ueber die unbeschraenkten Shopping- Moeglichkeiten. Sogar meine im Iran verschwundenenen Schuh- Regengamaschen konnte ich ersetzen- keine Ahnung wieso so etwas in diesem Wuestenklima ueberhaupt angeboten wird.

Dubai, Burj Khalifa by Night

Dubai, Springbrunnensinfonie (mit Musikbegleitung)

Dann ging es weiter nach Singapur. Erwartet hatte ich dort die keimfreie Version eines asiatischen Disneylands, wurde dann aber ueberrascht von der Lebendigkeit und Natuerlichkeit der Stadt (gut, ich kam zum einen aus Iran und Dubai und wohnte zum anderen im unterhaltsamen Redlight- District). China, Indien, Suedostasien und der Westen bringen alle einige ihrer Vorteile mit ein - die Chinesen und Inder kulinarische, der Westen organisatorische. Ich genoss es, sanft in Suedostasien einzusteigen, konnte mich auch an das feuchtheisse Klima angewoehnen. In Singapur konnte ich dann auch noch weitere  wichtige Dinge ersetzen, die mir im Iran abhanden gekommen waren.

Singapur
Schlaraffenland
Da freut sich der Frosch
Es weihnachtet

Singapur, Innenhof des Raffles- Hotel

Singapur, Chinatown

Nach drei Tagen gings dann los Richtung Malaysia. Die Grenze ist nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum enfernt, es geht ueber eine Bruecke, die auf beiden Seiten flankiert ist von monstroesen Grenzstationen, die Abfertigung ist fix und schon bin ich in Malaysia. Mein Weg fuerte dann der Westkueste entlang nach Norden. Ab November ist in Malaysia Regenzeit, vor allem an der Ostkueste und in den Bergen regnet es kraeftig, was sich auf meine Routenwahl auswirkte. An der Westkueste haelt sich der Regen normalerweise bis am spaeten Nachmittag zurueck, so dass ich meist trocken ankam. In Singapur hatte ich etwas Reiseplanung gemacht und beschlossen, dass ich ueber Weihnachten von Bangkok aus nach Hong Kong fliege (was heisst, dass ich dann im Fruehjahr nicht nochmals hinradle) und vor Weihnachten in Thailand auf  Tauchsafari gehe. Dies bedeutete aber, dass ich Malaysia zuegig durchqueren musste. Die Kuestenstrasse war dann aber auch nicht besonders spannend, alles geradeaus, oft durch Palmoelplantagen, sonst meistens kleine Doerfchen und Staedtchen. Dazu kommt der recht dichte Verkehr.

Malysia im Blickfeld - Bruecke nach Johor Bahru

Dann der Kueste entlang

Palmoelplantagen

Interessant ist in Malaysia das Voelkergemisch. Neben den Malayen gibt es grosse chinesische und indische Bevoelkerungsteile, alle leben ihre Kultur, was sich kulinarisch, bei den religioesen Staetten und dem 'Indian Quarter' und dem 'Chinatown' in jeder groesseren Stadt bemerkbar macht. Wenn schon die Strassen nicht allzu spannend zum Velofahren sind, so ist die Infrastruktur fuer den Velofahrer sehr angenehm. Waehrend ich im Iran immer so ein bis zwei Stunden vor dem antizipierten Hungerast nach einem Laden Ausschau halten musste, wo ich Brot und Streichkaese kaufen konnte, fahre ich in Malaysia bis der Magen knurrt, halte dann bei einem der unzaehligen Restaurants an wo mir ein Teller mit Reis in die Hand gedrueckt wird, auf den ich dann von einem Buffet mit zehn bis zwanzig Gerichten schoepfe, was interessant aussieht.

Malayische Suessigkeiten

Chinesischer Tempel

Hindu- Tempel

Die Barbie- Rischka

Chinatown, Melaka

Flussarm

Meine Route fuehrte durch Melaka mit seiner schoenen Altstadt, welche noch Bauten aus der portugisischen, hollaendischen und britischen Besatzung aufweist und zudem ein schoenes Chinatown hat. Anscheinend ist Melaka aber auch die grosse Touristenattraktion fuer die Malayen, ich war an einem Sonntag dort und unzaehlige Busse entleerten ihre Ladung in die Altsadtgassen. Inzwischen bin ich in Georgetown auf Palau Penang angekommen, einer Insel im Norden, nahe der thailaendischen Grenze. Auch Georgetown hat wieder einen schoenen, charaktervollen alten Kern. Von Palau Penang aus werde ich mit der Faehre nach Paulau Langkawi fahren und von dort nach Thailand, wo ich dann weiter Inselhuepfen werde.
In Taiping

Endlich wieder einmal Berge

Auf der Faehre nach Palau Penang

Palau Penang - Inselrundfahrt

Rundumblick

Palau Penang - ueppige Natur

Paualu Penang - nicht nur die Natur wuchert